Wenn schwere Maschinen schweben:

Einsatz von Luftkissentechnik beim Umsetzen einer Härteanlage

Nicht immer lautet unser Auftrag, die Maschinen bis ans andere Ende der Welt zu bringen. Oft ist SCHOLPP gefragt, Anlagen einfach nur innerhalb einer Werkshalle umzusetzen. Doch „einfach“ sind diese Indoor-Transporte keineswegs. Hierbei gibt es einige Herausforderungen zu meistern, wie der Fall der GKN Driveline Deutschland GmbH, Werk Mosel bei Zwickau zeigt.

Gerade bei Verlagerungen innerhalb eines Gebäudes stoßen die Profis oft an zeitliche und räumliche Grenzen: Einerseits soll die laufende Produktion nicht unterbrochen werden. Andererseits sind die Platzverhältnisse in einer Werkhalle zumeist relativ eng. Freiraum für eventuelle Umsetzungen fehlt gerade dann, wenn Hallen für Anlagen mit einer sehr langen Lebenszeit eng um sie herum gebaut wurden. Genau darin liegt der Reiz für die SCHOLPP-Profis: Das augenscheinlich Unmögliche doch möglich zu machen.

Verlagerung ohne Demontage

GKN Driveline ist der führende Lieferant von Kraftübertragungssystemen und -lösungen für die Automobilindustrie. 24.000 Mitarbeiter an 56 Standorten in 22 Ländern entwickeln und fertigen eine große Bandbreite an Antriebssystemen und liefern diese an alle namhaften Fahrzeughersteller weltweit. Im GKN-Standort Mosel war die Umsetzung einer Härteanlage innerhalb einer Halle geplant. Dazu gehörte der komplette Stahlbau mit allen Medienkomponenten wie Schalt- und Steuerschrank, Kühlwasserbehälter sowie Kühl- und Schmieraggregaten. Die Herausforderung an der Sache: Um den Zeitaufwand so gering wie möglich zu halten, sollten De- und Remontage komplett entfallen und stattdessen der Stahlbau an einem Stück verlagert werden. Sehr enge Transportwege und eine teils sehr unterschiedliche Bodenbeschaffenheit erschwerten die Realisierung des Projektes. Mit einem Gewicht von 11 Tonnen sowie einer Länge von 6,70 Metern, einer Breite von 4,30 Metern und einer Höhe von 6,40 Metern wies die Anlage stattliche Maße auf. Ihr Grundaufbau ähnelte einem Tisch mit vier Beinen.

Sieben Arbeitstage eingespart

Seit 2008 besteht eine kontinuierliche Zusammenarbeit zwischen GKN und SCHOLPP. Und so vertraute man auch bei diesem kniffligen Projekt den Spezialisten. Die einzige Möglichkeit zur Umsetzung der Härteanlage bestand in der Anwendung der Luftkissentechnik. Zunächst wurden dabei zum Anheben des Stahlbaues spezielle Konsolen angefertigt, auf welche die vier Beine der Anlage gestellt wurden. Mithilfe dieser Konstruktion konnten diverse Hindernisse, die sich auf dem Transportweg befanden, überquert werden. Der zugehörige Schaltschrank wurde direkt an die Anlage gehangen. Im Anschluss wurde alles zusammen schwebend per Luftkissen transportiert. Die Luftkissentechnik ermöglicht eine hohe Manövrierfähigkeit bei wenig Krafteinsatz. Bei der GKN in Mosel konnten die Engstellen, wie Produktionsanlagen, Transfereinheiten oder Informationswände, auf dem Fahrweg durch kontinuierliches Ein- und Ausdrehen passiert werden (siehe Bild/Grafik). Durch das gewählte Transportprinzip konnten ca. sieben Arbeitstage für De- und Remontage eingespart werden und somit die Ausfallzeit für den Kunden im gewünschten Zeitrahmen bleiben. Das komplette Projekt ist schließlich innerhalb von sechs Tagen realisiert worden.

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Kurzübersicht
Kunde:

GKN Driveline Deutschland GmbH

Branche:

Automotive

Projektart:

Regionale Projekte

Aufgabe:

Umsetzen einer Härteanlage

Eingesetzte Technik:

Luftkissensystem DELU 036LE-53; 3,6 t. a Pad

Besonderheiten:

Einsparung der kompletten De- und Remontage, sehr enge Transportwege, Anfertigen von Konsolen zum Anhaben des Stahlbaues

Ansprechpartner:

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