Verlagerung und Modernisierung einer Fluidpresse

Die Fielitz GmbH aus Ingolstadt hat eine weltweit einmalige, stillgelegte Fluidpresse in Baden-Württemberg erworben. Mit der Anlage und deren Presskraft von maximal 150.000 Tonnen stellt der Blechumformspezialist geometrisch außergewöhnliche, metallische Elemente für die hochwertige Architektur her. Bevor die Presse am neuen Standort in Betrieb genommen werden konnte, übernahm SCHOLPP deren komplette Demontage, Reinigung, Transport, Remontage, Modernisierung und CE-Zertifizierung.

Fielitz hat im Vorfeld aus dem SCHOLPP-Leistungskatalog die benötigten Module ausgewählt - wir haben danach technische, logistische und kalkulatorische Lösungen gefunden. Die Analyse der Anlage hat zeigte, dass die Elektrik/Elektronik und die Steuerung komplett neu aufgebaut und modernisiert werden müssen. Zur Durchführung des komplexen Projektes wurde dafür ein Team aus diversen SCHOLPP-Kompetenzen erstellt: Montagetechniker aus Stuttgart, Pressenspezialisten der PTC PressEngineering aus Oberhausen, Reinigungsspezialisten vom Standort Nürnberg sowie externe Partner.

Bei der Demontage wurden alle elektrischen Komponenten der Presse abgerissen und der Verwertung zugeführt. Die mechanischen Bauteile erfuhren noch vor ihrer Verladung eine Reinigung. Nebenher wurden 7.000 Liter Spezialöl, mit dem die Anlage betrieben wurde, abgelassen, aufbereitet und umweltgerecht abgefüllt.

Besondere Herausforderungen warteten beim anschließenden Transport. Mit einem Gewicht von 220 Tonnen und überdimensionalen Ausmaßen ließ sich der Zylinder, das Herzstück der Presse, nicht auf der Straße bewegen. Als Alternative kam lediglich ein Tragschnabelwagen des österreichischen Unternehmens Felbermayr in Frage. Als einziger seiner Art in Europa kann dieser den Schwerpunkt seiner Ladung mit bis zu 350 Tonnen an Engstellen nach links oder rechts verfahren. Planmäßig startete der Zylinder seine 250 km lange Reise auf dem Spezialwagen. Da dieser nur nachts und mit einer maximalen Geschwindigkeit von 40 km/h fahren durfte, dauerte der Transport eine Woche. Dennoch erreichte der Koloss pünktlich seinen Zielort. Die restlichen Maschinenteile gelangten problemlos per Straßentransport nach Ingolstadt.

Wenig später begannen die Pressenspezialisten der PTC mit der Remontage. Nach dem Zusammenbau der großen Komponenten sowie der Feinjustierung stand anschließend die elektrische Remontage inklusive Modernisierung der gesamten Steuerungstechnik auf dem Plan. Im Anschluss daran wurde die Anlage von SCHOLPP-Mitarbeitern aus Nürnberg neu lackiert werden. Mit der entsprechenden CE-Zertifizierung, die ebenfalls durch SCHOLPP vorgenommen wurde, hat die Firma Fielitz bereits kurz danach ihre ersten Aufträge mit der Fluidpresse bearbeiten können.