Schwermontage der Superlative

Schauplatz war eine von Deutschlands größten Papierfabriken. Im November 2019 wartete auf SCHOLPP eine besondere Herausforderung. Zwei riesige Trommelbehälter des Technologiekonzerns VOITH sollten bei der Progroup AG in Sandersdorf-Brehna eingebracht werden: eine Sortiertrommel mit 23 Metern Länge und 85 Tonnen Gewicht sowie eine Auflösetrommel mit 50 Metern Länge und 235 Tonnen Gewicht. Eine Aufgabe, vor der selbst die Spezialisten in Rot größten Respekt hatten.

Denn die Montagelösung lag nicht in der Schublade. Aufwendige Analysen und technische Planungen über mehrere Monate waren genauso notwendig wie jede Menge technischer Sonderlösungen und viel Spezialtechnik.

Die kleinere Sortiertrommel wurde zuerst in die Halle eingefahren, wo sie ein Hallenkran übernahm. Eine speziell konfigurierte Schwerlast-Traverse, Schäkel und Rundschlingen wurden mit geringen Toleranzen angeschlagen. Dann hob der Kran die 85 Tonnen auf 10 Meter Höhe.

Es erforderte höchste Konzentration beim Team, die Trommel langsam und präzise über 60 Meter zu fahren und auf den Lagern abzusetzen. Dabei spielte die große Erfahrung im Bewegen von schwersten Lasten die entscheidende Rolle. Im Team wusste jeder, was zu tun ist.

Tandemfahrt von Hallenkran und Hubgerüst

Allerdings war das nur das Warm up. Die größte Herausforderung stand dem Team noch bevor. Noch größer, noch schwerer: Das waren die Anforderungen für die 50 Meter lange Auflösetrommel. Aufgrund der Länge und des enormen Gewichtes von 235 Tonnen kam verschiedene Hebetechnik in Kombination zum Einsatz. Die Trommel musste immer ausbalanciert sein, die einzelnen Hebegeräte absolut synchron laufen. Die SCHOLPP-Monteure brauchten dafür Equipment im XXL-Format: gewaltige 100 Tonnen Schwerlast-Rundschlingen; dazu riesige Schäkel, die Lasten bis zu 120 Tonnen tragen können.

Gespannte Ruhe, letzte prüfende Blicke. Mobilkran und Hallenkran zogen die Trommel in die Höhe, dass das Schwerlastfahrzeug ausfahren konnte. Danach wurde die sie auf die Fahrhöhe gehoben, Lage und Neigung dabei permanent geprüft. Absolut sicher und mit viel Gefühl manövrierte der Kranfahrer die Trommel knapp an der rechten Kante der Hallenöffnung vorbei. Dann übernahm ein hydraulisches Hubgerüst. Trotz seiner Kompaktheit ist es ein Kraftpaket und hebt bis zu 620 Tonnen. Diesmal hing die Last nicht – wie sonst üblich – unterhalb der Träger, sondern aufgrund der großen Montagehöhe auf den Kopfträgern in speziellen Satteln.

Die Tandemfahrt von Hallenkran und Hubgerüst über 20 Meter musste im vorgegebenen Neigungswinkel erfolgen. Die Fahrgeschwindigkeiten waren ständig absolut synchron. Nur erfahrene Bediener durften hier Hand anlegen. Die finale Platzierung auf den Rollenlagern erfolgte mit einer Neigung von 1 Grad. Das horizontale Ausrichten war kein Problem, denn das Hubgerüst macht Dank seiner Flexibilität jede kleinste Bewegung mit und die Trommel landete sauber und kontrolliert.

Projektbericht zum Download

Einbringung von riesigen Trommeln - Schwermontagen von SCHOLPP
Einbringung von riesigen Trommeln - Schwermontagen von SCHOLPP
Einbringung von riesigen Trommeln - Schwermontagen von SCHOLPP
Einbringung von riesigen Trommeln - Schwermontagen von SCHOLPP
Einbringung von riesigen Trommeln - Schwermontagen von SCHOLPP
Einbringung von riesigen Trommeln - Schwermontagen von SCHOLPP
Einbringung von riesigen Trommeln - Schwermontagen von SCHOLPP

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Kurzübersicht
Kunde:

J.M. Voith SE & Co. KG, Heidenheim

Branche:

Verpackungsindustrie

Projektart:

Regionale Projekte

Aufgabe:

Einbringung einer Sortiertrommel (23 m lang, 85 t schwer) und einer Auslösetrommel (50 m lang, 235 t schwer) in eine Papierfabrik

Eingesetzte Technik:

hydraulisches Hubgerüst TG 620, bestehend aus 4 Hydraulikstielen und 2 x 30 m Fahrbahn sowie Längs- und Querträgern; 14,50 m lange Traverse sowie 4 x 120-t-Schäkel; diverse Stahlseile und Textilbänder mit einer Einzeltragfähigkeit von bis zu 102 t / Sattellager

Ansprechpartner:

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