Montage einer Großanlage just in time

Turnkey Solutions für Komplettaufbau: Die Ciech Soda Deutschland GmbH & Co. KG plante an ihrem Standort in Staßfurt/ Sachsen-Anhalt die Errichtung einer neuen Anlage zur Herstellung von Natriumhydrogencarbonat. Dieser chemische Grundstoff kommt unter anderem in der Pharmaindustrie zum Einsatz. Das Planungsbüro für die schlüsselfertig zu übergebende Anlage war die CAC – Chemieanlagenbau Chemnitz GmbH, ein international etablierter Anlagenbauer für Chemieanlagen. SCHOLPP unterstützte dabei die Just-in-Time-Montage der Apparate, Behälter und Rohrleitungen.

Koordinierung eines komplexen Montageablaufs

Die Errichtung der Anlage zur Kühlkristallisation des Natriumbicarbonats (Kristallisation NHC) erfolgte in direkter Nachbarschaft zu einer bestehenden Natronanlage. Prozesstechnisch reiht sich die Kristallisationsanlage zwischen die Anlage zur Nasskalzinierung des Rohbicarbonats und die nachfolgende Teilanlage zur Trocknung und Klassierung ein. Im Umfeld der Baustelle existierte eine in Betrieb befindliche Anlage. In diesem Kontext von bestehenden Anlagen waren enge Platzverhältnisse für die Montage vorprogrammiert.

Schon in der Angebotsphase konzipierten die SCHOLPP-Planungsingenieure mehrere Varianten, wie die einzelnen Komponenten eingebracht werden könnten. Die Abstimmung und das parallele Arbeiten mit anderen Gewerken, z.B. Stahlbau, sowie die Berücksichtigung aller Liefertermine waren ebenfalls in den Gesamtablauf einzukalkulieren. Dabei waren die kurzfristigen Terminverschiebungen der Anlieferungen der Ausrüstungen eine zusätzliche Herausforderung für das SCHOLPP-Team. Weiterhin galt es den komplexen Montageablauf mit Kunde Ciech Soda und dem Engineering-Büro CAC zu koordinieren.

Umfangreiche technische Planung

Einige Komponenten der Chemieanlage waren echte Schwergewichte, z.B. der Wärmetauscher-Kristallisator (60 t) und der Kristallisator (16 t) sowie vier weitere große Behälter (6,5 bis 15,5 t), die es galt, just in time in das Stahlbaugerüst einzuheben. Daher mussten Auswahl und Aufstellung des Kranes unter Berücksichtigung der engen Platzverhältnisse und vorhandenen Rohrbrücken präzise geplant werden. Das SCHOLPP-Ingenieurteam erstellte hierfür detaillierte Kranzugstudien. Zum Einsatz kam ein Terex AC 500 (500 t) der SCHOLPP Kran & Transport GmbH, der über für die speziellen räumlichen Bedingungen an der Baustelle passende Mast- und Wippauslegerlänge verfügt. Im Zeitplan musste sowohl der Aufbau des Großkranes am Feiertag als auch ein zwischenzeitlicher Umbau von Hauptausleger zu Wippausleger mitbedacht werden.

Zu den vorbereitenden Arbeiten gehörte noch die Auskofferung des vorhandenen Gleisbettes der Werksbahn mit Holz bzw. Baggermatten, so dass dieses als Überfahrt für den Kran und weiter östlich als Auflager für die Kranabstützung diente. Somit konnte der laufende Werksbetrieb ungehindert weiterlaufen und die LKW-Waage weiter genutzt werden. Neben den großen Apparaten und Behältern montierte SCHOLPP außerdem Rührwerke in die Rührbehälter, diverse Filterkerzen und zu einem späteren Projektzeitpunkt eine spezielle Kristallisator-Kreislaufpumpe.

Ausrüstungsmontage im Anlagenbau

Eine Ausrüstungsmontage gliedert sich in mehrere Teilschritte. Zuerst erfolgen das Abladen vom Transportfahrzeug, die Wareneingangskontrolle, teilweise auch Zwischentransporte und das kurzzeitige Zwischenlagern der Ausrüstungen auf einem Lagerplatz. Im nächsten Schritt hebt der Kran die Komponenten und Ausrüstungen in das Stahlbaugerüst, das die Anlage trägt. Danach folgen das Ausrichten der Ausrüstung nach vorgegebenen Koordinaten, einschließlich der Vermessung mit Nivelliergerät bzw. Theodolith. In der letzten Bauphase komplettiert das Montageteam die Ausrüstungen und befestigt die Komponenten.