Fertigungslinie in der Holzindustrie verlagert

International, flexibel und termintreu: Die Hamberger Industriewerke mit Stammsitz in Stephanskirchen bei Rosenheim blicken auf 150 Jahre Familientradition zurück und sind spezialisiert auf Holzverarbeitung. In den Werken werden Fußböden und WC-Sitze sowie Wand- und Akustikelemente aus Holz gefertigt. Am Standort Hamberger Flooring in Hörselberg/Thüringen sollte ein gemischtes SCHOLPP-Team mit Monteuren aus Chemnitz und Malaysia mehrere Holzbearbeitungsmaschinen demontieren, nach Bayern transportieren und dort wieder aufbauen. Vier Wochen standen für die Umsetzung dieses Projektes zur Verfügung. Mit dem Einsatz malaysischer Kollegen verfolgte SCHOLPP einen ganz konkreten Zweck: firmeninterner Wissenstransfer „on the job“.

Das Verlagerungsprojekt umfasste eine komplette Fertigungslinie für Raumakustikelemente aus Holz. Zwölf komplexe Maschinen verschiedener Typen waren elektrisch und mechanisch zu demontieren, zu verpacken, zu transportieren und wiederaufzubauen: Bohranlagen, Drehmaschinen, Fräsmaschinen, Furnierklebemaschinen und Holzpressen. Vier Wochen standen dem Chemnitzer SCHOLPP-Team insgesamt zur Verfügung. Bei der zweitägigen Planung war vorab zu überlegen, in welche transportfähigen Teile die Anlagen am besten zu demontieren sind. Ausmaße, Gewicht und Zeitaufwand waren die entscheidenden Faktoren.

SCHOLPP-Montageteam aus Chemnitz und Malaysia absolviert „Training on the job“

Als Hebe- und Transporttechnik kamen Robot-Schwerlastfahrwerke, zwei Gabelstapler, ein Autokran und Tieflader-Lkw zum Einsatz. Für die Montagearbeiten stellte Projektleiter Kai Kretzer ein Team von 12 Monteuren zusammen, zwei Tage dauerte die Vorbereitung der Baustelle am Demontageort. Die Besonderheit dabei war, dass zu diesem Team auch neun SCHOLPP-Kollegen aus Malaysia gehörten.

Sie waren für eine dreimonatige Schulung in Deutschland und hatten bei diesem Projekt die Möglichkeit, sich in einem „Training on the job“ mit dieser Art von Produktionstechnologie aus der Holzindustrie vertraut zu machen. Zwei Supervisors aus Deutschland und zwei Supervisors aus Malaysia leiteten vor Ort die Arbeiten auf der Baustelle. „In Asien realisieren wir vermehrt Aufträge für die Holzverpackungsindustrie. Dort haben wir es mit ähnlich komplexen Maschinen zu tun. Deshalb lag es nahe, die malaysischen Kollegen beim Hamberger-Projekt zu schulen“, erläutert Kai Kretzer.

Genehmigungspflichtiger Schwertransport von Bohrzentren mit Überlänge

Die größten Maschinen aus der Produktionsanlage waren die Bohrzentren. Diese können Holzelemente mit großer Länge und Breite am Stück bearbeiten. Dabei fährt ein Portal mit diversen Bohrwerkzeugen sukzessive über das Werkstück und erstellt vollautomatisch CNC-gesteuert die Bohrungen. Aufgrund der Länge von 13 m und Breite von 2,50 m wurden die Bohranlagen auf einem 4-Achs-Tiefbett-Lader transportiert. Die Fahrt war als Schwertransport genehmigungspflichtig und wurde vom Partnerunternehmen SCHOLPP Kran & Transport aus Stuttgart logistisch umgesetzt.

Pünktliche Wiederinbetriebnahme nach termintreuer Remontage

Den mechanischen Wiederaufbau und die elektrische Installation am Zielstandort Stephanskirchen übernahm ebenfalls dasselbe Team. Der Standort-übergreifende Support diente der Weitergabe und der Sicherung wertvollen Montage-Know-hows innerhalb der SCHOLPP Unternehmensgruppe. „Vom Transfer maschinenspezifischen Wissens und von der daraus resultierenden personellen Flexibilität profitieren langfristig unsere Kunden“, versichert Kai Kretzer. Nach 12 Tagen war diese zeitliche Herausforderung der Remontage bestanden. Der Kunde Hamberger konnte zufrieden zum vereinbarten Termin mit der Wiederinbetriebnahme seiner Holzverarbeitungslinie starten. Für die hohe Genauigkeit, in welcher die komplexen Holzbearbeitungsmaschinen wieder aufgestellt wurden, zollte auch der Maschinenhersteller seinen Respekt an das SCHOLPP-Team.